MASCHINEN
Wir produzieren ausschließlich mit musealer, also sehr alter, aber gut erhaltener, liebevoll gepflegter und penibel gewarteter Drucktechnik. Für uns werden keine Maschinen energieaufwändig und ressourcenverbrauchend hergestellt.
Ein Teil der Maschinen wird nur mit Muskelkraft betrieben, weitere teils mit Muskelkraft, teils mit elektrischer Kraft und einige komplett mit Strom.
Verschlissene Teile werden nicht einfach durch neu gekaufte ersetzt. Sie werden repariert oder vom Werkzeugmacher neu angefertigt. Hin und wieder finden wir jene Verstecke, in denen nagelneue, noch unbenutzte alte Teile seit Ewigkeiten auf ihren Einsatz warten. Oder wir machen die eine oder andere schrottgeweihte Maschine ausfindig, die uns noch als Ersatzteilspender dienen kann.
Der Anteil muskelbetriebener Wertschöpfung ist also recht hoch. Handwerk eben.
LETTER, DRUCKSTÖCKE, KLISCHEES
Wiederverwendung steht auch bei den Lettern, Klischees und Bilddruckstöcken ganz oben an. Das bedeutet in der Regel, Lettern & Co. werden per Hand gesetzt, der fertige Satz für den Druck eingefärbt, dann wird gedruckt und am Ende heißt es: Putzen putzen, putzen!
Buchstaben und Ziffern bestehen als „Letternmetall“ - einer speziellen, gebrauchsfesten Legierung. Die Lettern könnten jederzeit eingeschmolzen und das Metall für einen Neuguss verwendet werden. Auch Klischees aus Zinkplatten oder Kupfergalvanos mit Bleihinterguss und Holzunterlage sind langlebig.
Wir können auf eine umfangreiche Sammlung von Klischees und Lettern in verschiedensten Schriftarten und Schriftschnitten zurückgreifen, die wir nach und nach zur Weiterverwendung übernommen oder bekommen haben.
FARBEN
Von Anbeginn nutzen wir Reste aus angebrochenen Farbbüchsen, die aus aufgelösten Druckereien stammen. Bestens Brauchbares entziehen wir so der Müllentsorgung. Unter der naturgemäß angetrockneten Farbschicht ist die Farbe frisch und weiterhin nutzbar.
Mitunter kommen sogar mehr als 40 Jahre alte Farben vom einstigen VEB Lacufa in Halle (Saale) zum Einsatz – abgefüllt in Recycling-Pappdosen – Donnerwetter! Das hätte man 1990 neben Rechtsabbiegepfeil, Rotkäppchensekt und Ampelmännchen ruhig auch übernehmen können.
Nur Deckweiß, Mischweiß, Transparentweiß, Gold und Silber kaufen wir neu dazu. Bei Weiß ist der Verbrauch höher, bei Gold und Silber trocknen die Farbreste in älteren, angebrochenen Büchsen nach längerer Zeit komplett durch und sind nicht mehr brauchbar.
Manchmal sind sogar Farben dabei, die auf Leinölbasis produziert wurden.
Gut, das machte man einst im Osten, wenn Erdöl für Industrieöle knapp war, also eher nicht in weiser Voraussicht.
PAPIER
Unsere „guten & bösen Karten“ drucken wir auf Recyclingkarton vom Papierhändler unseres Vertrauens. Für die Grakpapiere „Munken“ aller Grammaturen versichern uns die Produzenten und Papierhändler eine nachhaltige Herstellung, was wir ihnen mal glauben wollen.
Graken drucken wir zudem auch auf gebrauchten, immer noch ansehnlichen, aber nicht mehr aktuellen Seekarten und Messtischblättern, die andernfalls im Schredder gelandet wären. Zudem nutzen wir jede Menge Papier, das wir bei Auösungen von graschen Betrieben oder aus stillgelegten Papierfabriken erhalten und so vor der Entsorgung im ungenutzten Zustand bewahren.
Wir werfen praktisch nichts weg. Papierformatverschnitt wird noch bis zu sehr kleinen Abmessungen von uns weiter veredelt – in Form kleinster Erzeugnisse wie Lesezeichen, Etiketten, Visitenkarten, Dazugrußkarten etc.. Die museale Technik, zum Beispiel die kleine handbetriebene BOSTON-Presse, erlaubt die Verarbeitung auch minimalster Formate.
Makulatur? – Kennen wir praktisch nicht. Die mitunter anfallenden Fehldruckblätter werden zu Drukselgraken weiterverarbeitet oder als Verpackungs- und Füllmaterial beim Versand verwendet.
VERPACKUNG
Zugegeben – für die Verpackung unserer hochwertigen Erzeugnisse kommen bei Bedarf noch Kunststofffolien zum Einsatz. Wir haben bisher keine klarsichtige Alternative gefunden und wären für Hinweise sehr dankbar. Allerdings versichern uns auch hier unsere Lieferanten die Recycelbarkeit des Materials.
Ansonsten verwenden wir maßgeschneiderte Versandverpackungen für unsere Grakkalender und Graken aus recyceltem Karton, die uns eine sympathische, kleine Firma in Schwerin anfertigt. Regional eben.
Braucht es doch einmal Füll- oder Polstermaterial nutzen wir Verschnittreste oder Makulaturpapiere, also für den Druck nicht mehr brauchbare Blätter.
All dies ist dem Erhalt unseres Planeten zuträglich – jedoch nicht dem Erhalt eines auf immer mehr Verbrauch orientierten Wirtschaftsystems. Es ist also – sozusagen - nicht systemrelevant.
Diese Website nutzt technisch notwendige Cookies. Personenbezogene Daten werden nicht gespeichert. Datenschutzerklärung.
Zustimmen
Ablehnen